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Seniorinnen- und Senioren-Unfallversicherung: Darauf sollten Sie beim Abschluss achten
Ein Sturz, ein Oberschenkelhalsbruch – und plötzlich ist der Alltag nur noch mit Unterstützung möglich. Was, wenn man allein lebt und keine Verwandten oder Nachbarn hat, die helfen können? Dann müssen Betroffene Dienstleister beauftragen – und das ist teuer. Gerade für Ältere kann daher eine spezielle Senioren-Unfallversicherung sinnvoll sein, heißt es von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Deshalb lohnt sich eine Seniorinnen- und Senioren-Unfallversicherung
Mit dem Alter steigt das Risiko, einen Unfall zu erleiden und auf Pflege angewiesen zu sein. Dabei können finanzielle Lücken entstehen. „Die finanziellen Belastungen tragen die gesetzlichen Versicherungen wie Krankenversicherung und Pflegeversicherung oft nur unter bestimmten Voraussetzungen oder zumindest nicht in voller Höhe“, so Anna Follmann von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dazu kommt, dass im Ruhestand keine gesetzliche Unfallversicherung mehr besteht.
Für Ältere kann es zudem schwer werden, eine normale private Unfallversicherung abzuschließen – das Risiko wird den Versicherern zu groß. Ab 75 Jahren besteht laut Verbraucherzentrale kaum noch eine Chance.
Was Senioren-Unfallversicherung leisten – und was nicht
Eine normale Unfallversicherung greift bei dauerhafter Invalidität durch einen Unfall und zahlt eine monatliche Rente. Bei einer Seniorinnen- und Senioren-Unfallversicherung ist das anders: Sie leistet meist nur in den sechs Monaten ab dem Unfalltag, ist also keine Dauerlösung. Immerhin: Die meisten Verletzungen durch Unfälle heilen der Verbraucherzentrale zufolge wieder aus, eine dauerhafte Invalidität ist nicht die Regel. Die Versicherung umfasst mehrere Bausteine: Im Vordergrund stehen Hilfeleistungen, die mit Pflege- und Geldleistungen kombiniert werden.
Was man beim Abschluss der Police beachten kann
Wichtig ist, die Leistungsdauer für die Hilfeleistungen zu prüfen: Mindestens sechs Monate sollten es der Verbraucherzentrale zufolge sein. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Versicherung die Hilfeleistungen nicht nur organisiert, sondern auch bezahlt. Dazu sollten laut der Verbraucherzentrale unter anderem folgende Leistungen gehören:
- Hausnotrufdienst mit 24-Stunden-Erreichbarkeit
- Menü-Service
- Begleitung bei Arztterminen
- Unterstützung bei Einkäufen
- Wohnungsreinigung
- Unterstützung bei der Körperpflege und bei Mahlzeiten
Ebenfalls wichtig: Eine Unfallversicherung für Seniorinnen und Senioren sollte den Verbraucherschützern zufolge alterstypische Erkrankungen abdecken. Heißt: Krankheiten wie ein Oberschenkelhals- oder Armbruch, Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes sollten als Unfall gelten und daher versichert sein. Zudem ist es sinnvoll, dass Unfälle, die durch Medikamente ausgelöst wurden, unter den Versicherungsschutz fallen.



